Wald & Klima Ursern - Andermatt Dialog - 24. Sept. 2025

Andermatt Dialog - 24. September 2025

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Der Schein Trügt

Wir blicken auf dieses Tal und sehen Beständigkeit. Stabilität. Doch diese Annahme ist ein schöner Schein. Betrachten wir die Zeit in Jahrhunderten, erkennen wir den steten Wandel und die entscheidende Rolle des Waldes als natürlicher Schutzschild.

Die Warnungen sehen

Die September-Warnungen

20'000 Kubikmeter

Am 12. September brachen am St-Annafirn, nahe dem Skigebiet, 20'000 Kubikmeter Fels ab.[1]

Wichtige Infrastruktur getroffen

Tage später traf ein Felssturz den Schöllenen/Gotthard-Korridor. Dies sind keine Einzelfälle; es sind Warnungen, dass die Bedrohung zunimmt.

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Das Eskalationsszenario

Der Permafrost - der Klebstoff, der die Alpen 3'000 Jahre lang zusammengehalten hat - taut auf. Naturgefahren kosten die Schweiz durchschnittlich 349 Millionen CHF pro Jahr, eine direkte Bedrohung für unsere Infrastruktur, unser Vermögen, unsere Sicherheit und unseren geliebten Lebensraum.[2]

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Folie 2: Notizen

Die Beständigkeit, die wir hier sehen, ist eine Illusion unserer kurzen Zeitperspektive. Wenn wir in Jahrhunderten denken, wie es die Natur tut, erkennen wir eine Landschaft im steten Wandel. In diesem dynamischen System ist der Wald der natürliche Schutzschild. Ein Schutzschild, der im Urserntal seit fast 1000 Jahren weitgehend fehlt. Bisher hatten wir Glück. Doch jetzt beginnen wir, die weitreichenden Konsequenzen dieses Mangels zu verstehen nicht nur für unsere Sicherheit, sondern für das gesamte Ökosystem des Tals.

Folie 3: Notizen

Vergangenen September gab es zwei deutliche Mahnungen: Am 12. September brachen ~20'000 m³ Fels am St-Annafirn ab. Tage später traf ein Felssturz den Schöllenen/Gotthard-Korridor. Dies sind Warnungen, dass die Bedrohung zunimmt. Bemerkenswert ist die Wachsamkeit und das proaktive Risikomanagement der ASSAG-Mitarbeiter, die für die Sicherheit sorgten. (Ref. [1])

Folie 4: Notizen

Kontextualisierung mit Blatten (Mai 2025). Der Permafrost - der Klebstoff der Alpen - taut auf. Die Kosten der Untätigkeit werden in Menschenleben und Existenzen gemessen. Naturgefahren kosten die Schweiz zwar im Durchschnitt ~349 Mio. CHF pro Jahr (Ref. [2]), doch dank moderner Messsysteme und wachsamer Experten hat sich die Personensicherheit massiv erhöht. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist die proaktive Arbeit von Dani und seinem Team bei der Andermatt-Sedrun Sport AG. Sie haben die Gefahr am St. Anna Gletscher frühzeitig erkannt und durch ihre Kompetenz die Sicherheit aller gewährleistet. Dies unterstreicht die Wichtigkeit von Investitionen in Infrastruktur und fachkundiges Personal.

Folie 5: Notizen

Wir müssen die Zahlen im Kontext sehen. Der Schweizer Durchschnitt für Waldbedeckung liegt bei 31%. Selbst unser Kanton Uri, ein Alpenkanton, hat mit 17% fast dreimal so viel Wald wie das Urserntal. Noch dramatischer wird es, wenn wir nur die nutzbare Fläche betrachten: Im Kanton Uri sind 45% der produktiven Fläche bewaldet. Hier im Tal sind es nur 6%. Historisch war das Tal bis auf 2000 Meter bewaldet, bevor es im 11. Jahrhundert gerodet wurde. Diese historische Entscheidung macht unsere heutige Infrastruktur verwundbar. (Ref. [3], BAFU)

Folie 6: Notizen

Wenn wir genauer hinsehen, wird die Lage noch kritischer. Die Zahl 6% verschleiert die wahre Schutzwirkung. Ein Grossteil ist Grünerle und anderer Gebüschwald, der Felsen nicht aufhält. Der Kanton Uri hat mit 22% einen der höchsten Anteile an Gebüschwald in der Schweiz, verglichen mit dem nationalen Durchschnitt von nur 5%. Das bedeutet, von unserer ohnehin schon geringen Waldfläche ist ein überproportional grosser Teil minderwertig. Am Ende bleiben nur etwa 170 Hektar echter Hochwald übrig, um unsere Dörfer, Strassen und Bahngleise zu schützen. Jeder Hektar zählt, und die meisten sind ungeschützt. (Ref. [3], BAFU)

Folie 7: Notizen

Die Ausbreitung der Grünerle (~25% in einem Jahrzehnt) blockiert die Regeneration von Nadelbäumen und führt bis ~2045 zu einer Monokultur, wenn nichts unternommen wird was die Schutzwaldfunktion untergräbt. Sie reduziert auch die Wasserkraftproduktion um bis zu ~11 GWh/Jahr (~1 Mio. CHF Einnahmen). Dies ist ökologisch und ökonomisch. (Refs. [4], [5])

Folie 8: Notizen

Investition in lebende Infrastruktur: Barriere (stoppt Felsen, stabilisiert Schnee), Anker (bis zu ~100 km Wurzeln pro m³), Schwamm (~200 L Wasser pro m²). Der Schweizer Bergwald nimmt insgesamt zu, was eine sehr positive Entwicklung ist. Das führt aber dazu, dass sich die nationale Förderpolitik logischerweise auf die Pflege und den Erhalt konzentriert, nicht auf kostspielige Neuaufforstungen. Unser Tal ist hier die kritische Ausnahme. Deshalb springen wir mit privatem Engagement ein, um den Schutzschild dort wieder aufzubauen, wo es am dringendsten gebraucht wird. (Refs. [6], [3])

Folie 9: Notizen

Mehrgenerationen-Ingenieurwesen: Schutzwälder benötigen 50-100 Jahre, um voll funktionsfähig zu sein. Wir verpflichten uns zu 10 Jahren Intensivpflege - Dreibeinböcke, Verbiss-/Erosionsschutz- und haben seit 2022~4′400 Bäume gepflanzt. Gemeinschaftsforschung (UZH) zeigt eine hohe Bereitschaft, naturbasierte Minderungsmassnahmen zu finanzieren. (Refs. [7], [8])

Folie 10: Notizen

Rollen der Partner: Andermatt Swiss Alps - grundlegende Finanzierung; Integration der Waldgesundheit in die Entwicklung; mehr Nutzung von lokalem Holz. ASSAG/Vail - über die Finanzierung hinaus: Gebirgslogistik, Naturschutzpraxis (z. B. Wildruhezonen) und sicherer Betrieb. Verwaltung und Wohlstand sind synergistisch.

Folie 11: Notizen

Beton-Lawinenverbauungen ~1 Mio. CHF/ha. Schutzwälder: Die Schweiz investiert ~145 Mio. €/Jahr; vermiedene Schäden ~3,8 Mrd. € - Nutzen-Kosten-Verhältnis > 25:1. Dies ist keine Spende; es ist die klügste Infrastrukturinvestition und eine Risikominderungsstrategie für das gesamte Tal. (Refs. [9], [10])

Folie 13: Notizen

Die Setzlinge, die wir heute pflanzen, werden morgen die Häuser unserer Enkelkinder schützen. Die Berge bewegen sich. Der einzige Schutzschild ist der Wald. Machen Sie mit durch Spenden, Freiwilligenarbeit, $CO_{2}$-Kompensation - damit Ihr Vermächtnis in den Bäumen geschrieben steht, die dieses Tal schützen.

Folie 14: Notizen

Die wichtigsten Datenquellen werden zur Überprüfung und für weiterführende Diskussionen zitiert.

Das kahle Tal

Das Urserntal ist gefährlich exponiert. Landesweit sind 31% der Schweiz bewaldet. Im Kanton Uri sind es 17%. Hier im Tal sind es nur 6% ein Bruchteil des nationalen und kantonalen Durchschnitts. Das macht uns verwundbar.[3]

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Die 6%-Illusion

Selbst diese 6% sind eine Illusion. Ein Grossteil davon ist Gebüschwald, der kaum Schutz bietet. Während Gebüschwald im Schweizer Durchschnitt nur 5% ausmacht, sind es im Kanton Uri 22%. Für echten Schutz sorgt nur Hochwald - davon haben wir gerade einmal 170 Hektar für das gesamte Tal.[3]

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Die stille Bedrohung: Grünerle

Wir können nicht einfach warten, bis die Natur das Problem löst. Laut einer WSL/ETH-Studie hat sich die invasive Grünerle in den letzten zehn Jahren in der gesamten Schweiz um ~25% ausgebreitet, erstickt schützende Nadelbäume und reduziert die Wasserkraftproduktion um bis zu ~11 GWh/Jahr - rund eine Million Franken an entgangenen Einnahmen.[4][5]

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Lebende Infrastruktur

Die Barriere

Bäume halten Felsen physisch auf und stabilisieren die Schneedecke.

Der Anker

100 km Wurzeln pro Kubikmeter halten den Berg zusammen.[6]

Der Schwamm

Jeder m² Waldboden absorbiert ~200 Liter Wasser.[6]

Wo die Verpflichtung endet, beginnen wir: eine freiwillige, langfristige Wiederaufforstungsinitiative, um den Schutzschild dort wiederaufzubauen, wo unser Tal eine Ausnahme vom positiven nationalen Trend darstellt.[3]

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Ingenieurskunst in grosser Höhe

Das ist keine Gärtnerei. Es dauert 50-100 Jahre, bis aus einem Setzling ein voll wirksamer Schutzwald wird. Wir verpflichten uns zu einem Jahrzehnt intensiver Pflege, installieren Dreibeinböcke und schützen die ~5'000 Bäume, die seit 2022 gepflanzt wurden. Gemeindeforschung zeigt starke Unterstützung für natürliche Wiederaufforstung neben technischen Massnahmen.[7][8]

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Eine Koalition der Engagierten

Diese Mission funktioniert, weil unsere Partner Strategie und Verantwortung verbinden. Andermatt Swiss Alps ist ein wertvoller Partner, der unserem Verein Plattformen wie den Andermatt Dialog bietet und uns bei jährlichen Pflegeeinsätzen, z. B. beim Energy Day, unterstützt. Die Andermatt-Sedrun Sport AG / Vail Resorts unterstützt uns als Firmenmitglied sowie bei entscheidender Gebirgslogistik und im Naturschutz und setzt sich für Wildruhezonen und einen sicheren Betrieb ein.

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Die Investition in die Zukunft

Dies ist keine Spende; es ist die klügste Infrastrukturinvestition in diesem Tal, mit einem Nutzen-Kosten-Verhältnis von über 25 zu 1.[9][10]

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Ein langfristiges Engagement

Unser Projekt ist auf Langlebigkeit ausgelegt. In kritischen Gebieten wie Bäz und Sattelegg müssen die regelmässige Pflege und Erneuerung nicht nur für ein Jahrzehnt, sondern über Generationen hinweg finanziert werden. Wir haben unseren Verein und unsere Partnerschaften so strukturiert, dass die Verantwortung für 50–100 Jahre weitergetragen wird.

50+

Jahre Pflegehorizont

100

Jahre Vertragsrahmen*

3+

Generationen der Verantwortung

*Die jahrhundertlange Verpflichtung der Korporation ist in der heutigen Welt aussergewöhnlich - und ein klares Vertrauensvotum in unser langfristiges Modell.

Kaum jemand unterzeichnet heutzutage noch 100-Jahres-Verträge. Indem unser Partner dies hier tut, sichert er die Zukunft der Wälder und beweist wahre unternehmerische Führung.

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Bauen Sie den Schutzschild

Die Setzlinge, die wir heute pflanzen, werden morgen die Häuser unserer Enkelkinder schützen. Die Berge bewegen sich. Der einzige Schutzschild ist der Wald. Machen Sie mit.